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In unserem Kulturkreis liegt es nahe, Neues und Ungewisses als ‚Problem‘ zu betiteln und oft investieren wir ungleich mehr Energie in die Aufarbeitung eines (vermeintlichen) Problems, als in die Suche nach Lösungen.

Bei der Umsetzung von Veränderungen werden Sie – zumindest anfangs – mehr skeptischen, problemorientierten Menschen gegenüberstehen, als positiv wirkenden, lösungsorientierten Unterstützern. Passend zu diesem Thema habe ich diese Geschichte gefunden.

Eine große Gruppe von Fröschen hatte sich zu einem Wettlauf verabredet. Die Herausforderung: Die Spitze eines sehr hohen Turms erreichen. Der erste, der dies schafft, sollte der Sieger sein. Nach ausgiebigem Vorgequake konnte es schließlich losgehen. Die zahlreichen Zuschauer zweifelten jedoch sehr daran, dass es überhaupt einem Frosch möglich war, diesen hohen Gipfel zu erklimmen. Sie verliehen Ihrer Skepsis lautstarken Ausdruck:

„Die schaffen das nie.“ – „Beim Hüpfen von Stufe zu Stufe geht denen die Puste aus.“ – „Der Turm ist viel zu hoch.“ – „Viele werden abstürzen und umkommen.“ – „Das ist viel zu mühsam.“

Die Zuschauer behielten Recht. Einige Frösche resignierten bereits auf der ersten Stufe. Andere machten zaghafte Versuche, wenigstens die ersten Stufen zu bewältigen, gaben dann aber auf. Die Zuschauer sahen sich bestärkt. Ihre Rufe, dass es unmöglich wäre, wurden immer intensiver. Eine kleine Gruppe der Frösche schaffte es mit viel Mühe bis zur ersten Plattform. Doch dort war dann auch für Sie Schluss. Sie sahen ein, dass die Zuschauer Recht hatten: Es war einfach unmöglich zu schaffen!

Nur ein Frosch ließ sich von dem allem nicht im Geringsten beeindrucken. Er hüfte unbeirrt vor sich hin und überwand eine Stufe nach der anderen, ohne sich auch nur einmal umzudrehen oder auf die negativen Äußerungen der Zuschauer zu reagieren. Es war auch für ihn nicht leicht. Nur mit enormem Kraftaufwand kam er Stufe für Stufe vorwärts. Am Ende hatte er es jedoch geschafft. Er war als Einziger am Gipfel des Turms angelangt!

Dort bemerkte er überrascht, dass ihm keiner seiner Kameraden gefolgt war. Voller Stolz und Freude über seinen Sieg hüfte er gemächlich die Stufen wieder nach unten und schon kam einer der Gescheiterten auf ihn zu, um ihn zu fragen, wie er diese doch unmögliche Leistung vollbracht hatte. Doch der Siegerfrosch antwortete nicht, egal welche Frage ihm gestellt wurde. Und es dauerte einige Zeit bis die Anwesenden erstaunt fest stellten: Der Siegerfrosch war taub!

Es wird immer Menschen um uns geben, die die Angewohnheit haben, negativ und pessimistisch zu denken, also problemorientiert. So wie eine Gruppe Schulungsteilnehmer, die sich nach einem Sicherungsdefekt minutenlang darüber aufregten, dass im Seminarhotel einfach nichts funktionierte. Suchen Sie nach lösungsorientierten Unterstützern für Ihre Projekte – so wie den einzigen Teilnehmer, der sich – anstatt mit den anderen zu jammern – aufmachte, den Sicherungskasten zu suchen.

Hannes Treichl

Ahoi, ich bin Hannes und das ist mein Wohnzimmer. In diesem Blog findest du persönliche Gedanken, Geschichten und Inspirationen für Wirtschaft, Beruf und Leben – weil alles ohnehin untrennbar miteinander verbunden ist. ICH | BLOG | PODCASTS | RAUCHZEICHEN.LIVE