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Nachdem mich jetzt innerhalb weniger Tage rund ein Dutzend Menschen um meine Meinung zu Holidaychecks jüngstem Baby, Holidaycheck Deals, gefragt haben, stelle ich meine Meinung hier öffentlich zum Nachlesen ins Blog.

Holidaycheck Deals ist ein neues, kostenfreies Vertriebsportal zur Erschließung neuer Kunden, zur Auslastungssteuerung und nachhaltigem Marketing. (Quelle: Holidaycheck)

Um auf der neuen Plattform gelistet zu sein, muss ein Hotelier seine Zimmer um mindestens 50% unter dem normalen Preis verkaufen. Holidaycheck kassiert – im Falle einer Buchung – noch einmal eine 15%ige Provision. In Wahrheit also weder kostenfrei, nachhaltig und schon gar kein Erschließungskanal für neue Kunden!

Quelle: Holidaycheck

Konflikt vorprogrammiert

Was ich mir als Hotelier mit Holidaycheck Deals ins Haus hole, liegt auf der Hand: Einen Rattenschwanz an Schnäppchenjägern, die – so zeigt es die Erfahrung – gleichzeitig zumeist sehr kritisch sind, wenn es um Bewertungen geht. Von den vorprogrammierten Konflikten, die aus Diskussionen mit seit Jahren höhere Preise zahlenden Stammgästen hervorgehen, nicht zu reden…

Neue (Stamm-)Gäste sind Illusion…

Auch die Gästeneugewinnung dürfte wohl eher ein nett gemeintes Verkaufsargument von Holidaycheck sein. Schnäppchenjäger sind Nomaden. Ihre lange Karawane zieht von Angebot zu Angebot. Den Emir-el-Haddsch spielt Holidaycheck. Und so wird wohl kaum ein Hotelier neue Gäste gewinnen, die über Jahre hinweg zu treuen Stammgästen werden.

Sich mit Schleuderpreisen differenzieren zu wollen ist die billigste Strategie – und gleichzeitig ein ideenarmes, gefährliches Spiel mit dem Feuer.

Chance verpasst!

Ich schätze Holidaycheck seit langem, und habe – vor allem in seinen jüngeren Jahren – viele Hoteliers von Chancen, ausgelöst von einem proaktiven Umgang mit Gästemeinungen, überzeugen können.

Sich aber gegen Bezahlung (und nichts anderem entspricht der Zimmerverkauf um >= minus 57,5%!) Bewertungen zu erkaufen, wie Holidaycheck das hier erklärt, ist armselig. Vergleichbar mit dem Öffnen von Pandoras Büchse.

Holidaycheck Deals kann ich nicht mittragen, sorry. Das Produkt steht nicht nicht auf jenen Säulen und Grundgedanken, die mir wertvoll sind: Nachhaltigkeit, Langfristigkeit, Qualität und Differenzierung.

Es gäbe noch genügend Plattformen zu erfinden, die so noch nicht erfunden sind, und die auf solchen Prinzipien ruhen. Deals ist m.E. ein einfallsloser Versuch, das erfolgreiche Konzept von Groupon zu kopieren. Holidaycheck hat es verabsäumt, sich selbst

  • qualitativ einen Schritt weiterzuentwickeln,
  • als ideenreicher, nachhaltig denkender und agierender Partner zu positionieren, und
  • von anderen Plattformen zu differenzieren.

Gerne lasse ich mich hier im Kommentarfeld aber vom Gegenteil überzeugen. Ganz besonders von Hotelieres 😉

Lesetipp:
Aktueller Blogbeitrag Marco Nussbaum, CEO prizeotel Bremen – Kein guter Deal »

Hannes Treichl

Ahoi, ich bin Hannes und das ist mein Wohnzimmer. In diesem Blog findest du persönliche Gedanken, Geschichten und Inspirationen für Wirtschaft, Beruf und Leben – weil alles ohnehin untrennbar miteinander verbunden ist. ICH | BLOG | PODCASTS | RAUCHZEICHEN.LIVE