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Quelle: Flickr CC, thanks for sharing!

„Orte oder Regionen in Österreich in den Mittelpunkt eines Spielfilmes zu stellen.“ So lautet die Zielsetzung von „Location Austria“, einem offenen Drehbuchwettbewerb, initiiert vom Österreichischen Filminstitut, Location Austria, in Kooperation mit dem Drehbuchforum, der Österreich Werbung und den Tourismusorgani­sationen von Oberösterreich, Steiermark, Tirol und Vorarlberg.

Die Verbindung von Film und Tourismus gibt den Anstoß für diesen Drehbuchwettbewerb. Das Ziel ist die Entwicklung von Drehbüchern auf Basis von originären und verwertbaren Ideen aus österreichischen Regionen der teilnehmenden Bundesländer Oberösterreich, Steiermark, Tirol und Vorarlberg. […] Österreichische AutorInnen sind eingeladen, ein Exposé zu erstellen, in dem ein Ort/eine Region der teilnehmenden Bundesländer eine zentrale Rolle spielt.

In 3 Projektstufen sollen die neue „Piefke Saga“ oder ein Nachfolger für den Filmhit „The Sound of Music“ gefunden werden.

Die AutorInnen der maximal drei besten Treatments erhalten als Preisgeld 12.000 Euro für das Verfassen eines Drehbuches. Zusätzlich stellen die betroffenen Tourismusgesellschaften einen Aufenthalt in ihrem Bundesland zur Verfügung, um die Recherchen zu erleichtern/zu vertiefen. Das Drehbuchforum bietet den drei Gewinnern dramaturgische Beratung bei der Drehbuchentwicklung.

12 AutorInnen die es nicht bis ins Finale schaffen erhalten Abschlagshonorare von je 1.500 Euro.


Quelle: Flickr CC

Vor allem als TirolerIn ist sicher jeder von uns schon mal irgendwo in unserem Land ein Bollywood Filmteam über den Weg gelaufen. Ich erinnere mich dass mich auf meinen Reisen durch Indien immer wieder mal Menschen darauf angesprochen hatten, sie hätten schon mal einen Film gesehen der in meiner Heimat gedreht worden war.

Oder denken wir an andere Beispiele des Filmtourismus:

  • Der Film „Da Vinci Code“ beispielsweise brachte mehr als eine Million zusätzliche Besucher in den Louvre in Paris beziehungsweise über 700.000 zusätzliche Besucher zur Rosslyn Chapel in Schottland – dies entspricht einer Verdoppelung der Besucherzahl!
  • New Zealand Tourism Board konnte sich über ein Nächtigungsplus von 20% freuen! Grund: Ein 9-stündiger Werbefilm über Neuseeland. Sein Titel: Der Herr der Ringe
  • Und wer (ausser uns Österreichern selbst) hat nicht schon „The Sound of Music“ gesehen und sucht in verschiedensten Teilen unseres Landes nach Original-Drehorten.

Übrigens bietet Cine Tirol mit Cine Tirol-Locations ein hervorragendes Archiv für Film Locations in Tirol. Im Archiv stehen 600 Locations zur über Kategorien sortierten Motivsuche zur Verfügung.

Auf einer Moviemap finden sich zudem Drehorte, mit Hinweis zu namhaften Regisseuren die schon inmitten der Bergwelt gearbeitet haben.

Kritikpunkt

Dem Projekt liegt eine sympathische Idee zu Grunde. Man muss aber anmerken, dass keinerlei Erkenntisse die wir mittlerweile aus Crowdsourcing & Co. gewonnen haben sollten einfließen. Der Wettbewerb ist und bleibt ein Wettbewerb. Kein gemeinsames Arbeiten an Ideen. Die Auswahl erfolgt im stillen Kämmerlein der Jury. Und genau deshalb glaube ich nicht daran, dass in diesem Projekt das neue „Sound of Music“ entsteht.

Mitterer ist ein Genie. Seine Piefke Saga ein Meisterwerk. Zusammen hätten wir vielleicht das Potenzial, dem Großmeister Parole bieten zu können.

In einem Projekt, an dem kreative Köpfe gemeinsam arbeiten – nicht Einzelne einsam vor ihren Bildschirmen. Schade. Meines Erachtens eine vergebene Chance auf das „Potenzial der Vielen“ zurück zu greifen.


Ähnlicher Artikel: Crowdsourcing für Film Locations »

Quellen: Location Austria, Blog der Österreich Werbung, Tiscover

Hannes Treichl

Ahoi, ich bin Hannes und das ist mein Wohnzimmer. In diesem Blog findest du persönliche Gedanken, Geschichten und Inspirationen für Wirtschaft, Beruf und Leben – weil alles ohnehin untrennbar miteinander verbunden ist. ICH | BLOG | PODCASTS | RAUCHZEICHEN.LIVE